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Bescheidene Anfänge

Über 100 Jahre Max Meister & Sohn - Eine Firma schreibt Geschichte

Meldete Spenglerei und Installation, Werkstätte, Sophienstraße 5, an. 11. Januar 1907.

So lautet der unschein­bare Eintrag im Ein­woh­ner­mel­de­bo­gen von Max Meister, der im Würz­burger Stad­tarchiv aufbewahrt wird.

Dass damit eine 100-jährige Geschichte beginnen sollte, konnte damals noch niemand erahnen.

Blättern Sie in der Vergangenheit und verfolgen Sie auf den nächsten Seiten den Werdegang unserer Firma.

Max Meister

Der Firmengründer Max Meister

Max Meister

Frau Maria Meister

Der Firmengründer Max Meister wurde am 12. September 1880 in der ost­thü­rin­gischen Stadt Schmölln geboren. Dort erlernte er das Spengler- und Instal­lations­hand­werk.

Um weitere Berufs­erfahrung zu sammeln, zog es ihn in die Welt hinaus, u. a. nach Berlin. Auf seiner Wander­schaft kam er auch nach Würzburg. Dort lernte er Maria Wasser (1885 - 1978) aus Schwein­furt kennen, die er 1905 heiratete.

Seine Sporen verdiente er sich bei dem Instal­lateur und Speng­ler­meister Josef Lorenzer in der Koelliker­straße 5. Max Meister zeichnete sich schnell als ehr­licher, flei­ßiger und tüch­tiger Hand­werker aus. Dies belegt auch das Zeugnis, das ihm Josef Lorenzer 1907 ausstellte:

Unterzeichneter bestätigt hiermit, dass der Installateur- und Spengler­gehilfe Max Meister aus Schmölln von Oktober 1904 bis Januar 1907 bei mir im Geschäft tätig war und durch großen Fleiß und Tüchtig­keit mein vollstes Vertrauen hatte. Ich wünsche ihm deshalb, zu seinem neuen Fort­kom­men viel Glück, Josef Lorenzer.

Max Meister
Max Meister
Max Meister

Im Jahr 1907 machte sich Max Meister mit einer eigenen Werk­statt für Speng­lerei und Instal­lation selbst­ständig. Am 11. Januar 1907 bestä­tigte ihm der Würz­burger Stadt­magis­trat eine Gewer­bean­mel­dung in der Sophien­straße 5. Es ist der Beginn der Firma Max Meister und Sohn.

Max Meister betrieb dort im Keller­gewölbe eine kleine Werk­statt und nahm erste Auf­träge an. Es waren zunächst beschei­dene Anfänge: Er führte kleine Repa­ratur­arbei­ten aus, lötete Koch­töpfe, stellte Dach­rinnen her, reinigte ver­stopfte Toi­letten. Ab 1908 wurde Max Meister auch im Würz­burger Adress­buch geführt.

Im Jahr 1910 legte er erfolgreich die Meister­prüfung im Speng­ler- und Instal­lations­hand­werk ab. Sein Meister­stück war eine Wand­uhr, reich verziert mit in Kupfer getrie­benen Kugeln und Türm­chen. Die Uhr wurde während des Zweiten Welt­kriegs zerstört, sein außer­gewöhn­liches hand­werk­liches Können wird jedoch unver­gessen bleiben.

Max Meister

Gewerbeanmeldung 1907

Max Meister

Das Firmengebäude vor dem Krieg

Das Geschäft lief so gut, dass Max Meister 1912 ein Grund­stück mit Haus in der benach­barten Ama­lien­straße 6 erwer­ben konnte. Dort befindet sich auch heute noch der Firmen­sitz. Die Werk­statt mit Laden und Büro­räumen befanden sich im Parterre, die Woh­nung der Fami­lie im ersten Stock.

Die Familie hatte zu dieser Zeit auch ein Dienst­mädchen, das den Haus­halt und die Kinder versorgte, denn auch die Mutter Maria arbei­tete im Geschäft mit. Max und Maria Meister hatten fünf Kinder - Maya, Karl, Fritz, Willi und Hermann. Von den Kindern lern­ten die beiden ältes­ten Söhne Karl (1910 - 1987) und Fritz (1911 - 1974) im elter­lichen Betrieb.

Max Meister

Benachbarte Anwesen um 1920

Max Meister

Blick in die Amalienstraße 1921


Man pflegte eine gute Nach­bar­schaft, auch zu benach­barten Hand­werks­betrieben. Da es in dieser Zeit nur einige wenige Tele­fone in der Straße gab, kamen die Anrufe für die Nach­barn auch schon mal bei Max Meister & Sohn an oder die Nach­bar­schaft tele­fonierte bei der Firma Max Meister & Sohn.

In späterer Zeit hatte Max Meister vier bis fünf Mitarbeiter und einen Geschäfts­wagen, einen alten Opel P4, um auch aus­wär­tige Aufträge anneh­men zu können, z. B. die Arbeiten an der Stau­stufe in Rothen­fels (Lkr. Main-Spessart). Sein größter Auftrag war wohl die Instal­latio­nen für das Hallen­bad San­derau, das heutige „Sander­mare", in Würz­burg in den Jahren 1934-36.

Im Würzburger Adress­buch von 1930 findet man folgen­den Ein­trag: „Max Meister, Ama­lien­straße 6, Werk­stätte für moderne sani­täre Ein­rich­tun­gen, Gas- und Was­ser-An­lagen, Bau­speng­lerei". Max Meister warb auf seinem Brief­bogen von 1937 mit „Bade- und Klosset­anla­gen sowie Wasch­toiletten von der ein­fach­sten bis zur modern­sten Aus­führung".

Max Meister

Anzeige aus den 30er Jahren


Der Firmengründer führte den Betrieb bis zum 30. November 1945. Nach dem Tod von Max Meister übernahm sein Sohn Fritz die Geschäfte.

Max Meister

Rechnung aus dem Jahr 1937